Pro & Contra
Viele Baufamilien stehen verunsichert vor der Vielzahl angebotener Bauweisen.
Die Eigenschaften unterschiedlicher Konstruktionen, z. B. Massivhäuser
aus Mauerwerk und Beton oder Skelett-Konstruktionen aus tragenden Stahl-
oder Holzbauteilen, übersieht der Nichtfachmann nur selten. Ihm fehlt
auch die Erfahrung, wie sich Baustoffe auf Raumklima, Wärme- und
Feuchteschutz auswirken. Häufig beeinflussen Halbwahrheiten oder
rein emotionale Argumente die Entscheidung für erhebliche Investitionen
in ein Eigenheim.
Bei der Planung ihres Eigenheimes muss die Baufamilie
eine Fülle von Entscheidungen treffen. Welcher Grundriss entspricht
den Bedürfnissen? Wie sieht die Finanzierung aus? Welche Bauweise
ist die beste? Mit am wichtigsten ist laut Bau-Experten der Deutschen
Poroton die Wahl des Wandbaustoffs. Von ihm hängt maßgeblich
ab, wie wohl sich der Mensch im Haus fühlt und wie solide die eigenen
vier Wände auf Dauer sind. Aber auch Kosten und Umweltbelastungen,
die mit Errichtung und Nutzung entstehen, sind zu berücksichtigen.
Die hohen Preise für Heizöl und Gas machen eine energiesparende
Bauweise ohnehin unumgänglich.
Bei Investitionen in der Größenordnung eines
Hauses sollte man den Werterhalt nicht vernachlässigen. Durch die
solide Bausubstanz haben Wohnhäuser eine besonders lange Lebensdauer.
Entsprechend hoch ist der Wiederverkaufswert. Banken honorieren die wertbeständige
Bauweise mit hohen Beleihungsgrenzen, Versicherungen durch günstige
Prämien. Durchgeführte Bauten beweisen, dass Massivbauten bei
den Baukosten den Preisvergleich nicht zu scheuen brauchen
Moderne Massivbaustoffe verfügen von Haus aus über
hervorragende Wärmeschutz-Eigenschaften und sorgen für optimale
Dämmung. Selbst ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen an
der Außenwand erreichen sie meistens den gesetzlich vorgeschriebenen
Standard. Der Bedarf an Heizenergie kann somit auf natürliche Weise
deutlich reduziert was wiederum spürbar den Geldbeutel des Bauherrn
entlastet.
Für ein angenehmes Wohnraumklima sorgt der Massivbau
dank seiner hohen Wärmespeicherfähigkeit. Dabei nimmt das Mauerwerk
die Wärme von innen wie von außen auf und gibt sie zeitverzögert
nach und nach wieder ab. Der massive Baustoff sorgt Sommer wie Winter
für eine gleichmäßige angenehme Temperierung der Räume.
Begünstigt wird dies durch die kapillare Struktur. Durch die Diffusionsoffenheit,
auch als "Atmungsfähigkeit" dargestellt, kann Feuchtigkeit
vom Wohnraum nach Außen dringen und schlägt sich nicht im Mauerwerk
nieder. Schimmelbildung und Schäden am Bauwerk werden verhindert.
Massive Baumaterialien bieten ideale Voraussetzungen für
gesundes Wohnen, da sie aus natürlichen Materialien bestehen und
ohne den Zusatz von Chemikalien hergestellt werden. Massivbaustoffe sind
absolut frei von Allergenen und Schadstoffen, es kann nichts ausgasen
oder ausgewaschen werden. Sie ermöglichen eine in jeder Hinsicht
langlebige Wandkonstruktion. Risse im Mauerwerk sind nicht zu befürchten,
da es sich um einen mineralischen Baustoff handelt der im verbauten Zustand
nicht schwindet. Selbst extreme Kälte- oder Hitzeeinwirkungen beeinflussen
seine Form kaum. Zu den hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften
des Ziegels zählen ein effizienter Schallschutz sowie eine hohe Feuersicherheit.
Ein Ziegelhaus kann problemlos 100 Jahre lang und länger genutzt
werden. Insgesamt betrachtet verfügt der Ziegel über eine gute
Ökobilanz: Der Mauerstein kann problemlos wiederverwertet oder vollständig
recycelt werden.
Massivhäuser sind robust und unempfindlich. Sie erfordern
wenig Pflege und verursachen geringe Instandhaltungskosten. Putz wirft
sich und vergraut nicht. Am massiven Haus nagen weder Witterung noch Ungeziefer.
Entsprechend niedrig sind die Wartungs- und Instandhaltungskosten.
Massivhäuser sind unempfindlich gegen Wasser platzt
der Schlauch eines Geschirrspülers oder einer Waschmaschine, ist
das im Ziegelhaus zwar kein Vergnügen, aber die Wände geben
die Feuchte ohne bleibende Schäden in überschaubarer Zeit wieder
ab. Kein Dämmstoff saugt sich voll, keine Folie behindert die Austrocknung
der tragenden Konstruktion.
Die Langlebigkeit eines Hauses erfordert unproblematisches
Umbauen, unter Umständen ist die Anpassung an eine geänderte
Nutzung erforderlich. Die Konstruktion von Massivhäusern ist an kein
Stützenraster gebunden. Die massiven Wände sind meistens wenig
ausgelastet, dadurch ist es einfach Wände zu durchbrechen, wenn dies
Nutzungsänderungen erfordern. Der Nutzwert eines Massivhauses bleibt
so über Generationen erhalten.
Pro Holzbau
- verhältnismäßig kostengünstig
- freie Planbarkeit
- individuelle Konstruktionen
- höhere Selbstaufbaufähigkeit
- geringe Transportgewichte
- kürzere Aufbauzeiten
- kürzere Bautrocknungszeiten
- Raumgewinn durch schlanke Wände
Kontra Holzbau
- kürzere Nutzungsdauer
- aufwendigere Wärmeisolierung
- verminderter Schallschutz
- erhöhtes Brandrisiko
- empfindlich gegen Wasser (Fäulnisgefahr)
- Wasserdampf im Wandsystem
- chemische Konservierungsmittel
- geringerer Wiederverkaufswert
- höhere Versicherungskosten
- höhrere Unterhaltskosten
- geringere Beleihbarkeit
Pro Massivbau
- längere Nutzungsdauer
- natürliche gute Wärmeisolation (Porenstein)
- besserer Schallschutz
- verminderte Brandgefahr
- bessere Winddichtigkeit
- geringere Wärmeverluste
- ausgeglichenes Raumklima
- keine Konservierungsmittel
- höherer Wiederverkaufswert
- geringere Versicherungskosten
- höhere Beleihbarkeit
Kontra Massivbau
- höhere Transportkosten
- eingeschränkte freie Planbarkeit
- geringere Selbstaufbaufähigkeit
- längere Bauzeiten
- längere Bautrocknungszeiten
- Raumverlust durch dickere Wände
Schlußbemerkungen
Gesundes Wohnen und massives Bauen werden meistens in einem Atemzug
genannt. Die Schöpfungsgeschichten der meisten Kulturen beschreiben
die Entstehung von Leben aus einem Klumpen Lehm bzw. Ton, dem Ausgangsmaterial
für Ziegelsteine. Wir trinken aus Tonkrügen, braten im Römertopf,
haben keine Bedenken, Kinder im Matsch spielen zu lassen. Massivbaustoffe
enthalten keine schädlichen Stoffe wie Dioxin, Lindan, PCB. Sie brauchen
keine chemischen Konservierungsmittel als Schutz gegen Ungeziefer und
Fäulnis. Neben dem Gesundheitsaspekt zeichnet sich die Ökobilanz
der Massivbaustoffe auch über den Lebenszyklus von der Produktion
bis zur Entsorgung aus.
Immer mehr Menschen leiden unter sogenannten Zivilisationskrankheiten,
z.B. Allergien. Dies muss nicht nur die Folge falscher Ernährung
sein. Gesund leben fängt bei den eigenen vier Wänden an. Obwohl
viele Bauherren das wissen, kennen sie weniger den Einfluss der Bauweise.
Mineralische Baustoffe wie Mauerwerk und Beton sorgen für Wohngesundheit
und ein angenehmes Raumklima. Trockene Wände und Decken sind eine
Grundbedingung für gesundes Wohnen. In feuchten Bauteilen kann sich
Schimmel bilden, dessen Sporen die Raumluft belasten. Er ist zwar nicht
zu sehen, aber zu riechen. Gleichzeitig verlieren feuchte Wände ihre
Dämmwirkung. Massive gemauerte Wände haben es leicht. Sie sind
diffusionsoffen, halten die warme Luft im Haus und trocknen durch ihre
Kapillarität schnell aus. Ziegelhäuser sind die richtige Entscheidung
für Bauherren, die Wert auf angenehmes Raumklima, Wirtschaftlichkeit
und Wertbeständigkeit legen. Zuverlässige und vertraute Handwerker
gewährleisten die Erfüllung individueller Wünsche. Eigenleistungen
sind in Abstimmung möglich.
Umfragen und Studien belegen, Fertigbau-Massivhäuser haben einen
hohen Wiederverkaufswert. Sie sind in der Anschaffung nicht teurer als
Holz-Bauweisen und schon gar nicht teuerer als konventionelle Bauweise,
sie zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer bei niedrigen Unterhaltkosten
aus. Vergleiche zwischen im Fertigbau errichteten Eigenheimen in Massiv-
und Holz ergaben, dass unter gleichen Voraussetzungen die Massivhäuser
kostengünstiger waren.
Ein für und wider der einen oder anderen Bauweise ist nicht eindeutig
zu bestimmen, gibt es doch eine Vielfalt unter den Angeboten die diese
oder jene Bauweise kostengünstiger erscheinen lassen. Welche Bauweise
letzendlich bevorzugt wird muss die Baufamilie selbst entscheiden und
die für sich passende Lösung unter Abwägung aller Vor-
und Nachteile in Anspruch nehmen.
Ich hoffe den interessierten Leser mit meinen Ausführungen und der
einen oder anderen Empfehlung bei seiner eigenen Meinungsbildung behilflich
gewesen zu sein. Für Anregungen jeder Art und Auskünfte die
den Fertigbau betreffen sowie gegensätzlicher Meinungen bin ich jederzeit
ansprechbar.
© 2004 pro-fertigbau
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